Stell mal die Uhr vor!

Es soll ja Leute geben, die ständig zu spät kommen. Egal zu welchem Anlass, ob beruflich oder privat. Der Notfalltipp für diese der Gegenwart hinterher hetzenden Menschen ist eine persönliche Zeitumstellung: Einfach die Uhr fünf Minuten vorstellen und einen Puffer einrichten. Wenn man nicht mehr daran denkt, klappt der kleine Selbstbetrug auch meistens.
Wenn die Uhr ständig fünf Minuten vor geht, ist das dann eigentlich eher arbeitgeber- oder arbeitnehmerfreundlich? Der Arbeitnehmer kommt früher, geht aber später, oder? Freunde berichten von einem ihnen näher bekannten Angestellten, der täglich die Stechuhr überlistete, indem er sich anmeldete und dann erst einmal für eine Weile auf dem stillen Örtchen verschwand. Das ist dann das Gegenteil vom Home Office, wobei auch bei der Heimarbeit in den vier Wänden allerlei wohlfeile Ablenkungen lauern, vom unerledigten Hausputz bis zu den bügelfähigen Bergen frischer Wäsche.
In diversen Achtsamkeitsratgebern heißt es übrigens, dass derjenige, der es eilig hat, besonders langsam gehen sollte. Absichtliches Zeitlassen gegen den drohenden Zeitverlust also. Diese Methode hatte jüngst ein Rentner im Supermarkt noch nicht so ganz verinnerlicht, als er sich frech an anderen Wartenden vorbei drängelte. Ausgerechnet ein entspannenter Jugendlicher rief den Senior zur Ordnung mit den weisen Worten: „Alter, chill mal deine Basis!“

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