Jome und die Elfenbeiner

„Hummels! Hummels! Hummels! Auf Özil. Zu Götze. Götze! Götze! Und Toooor!!!“ Herrlich, wenn kleine Fußballfans die WM-Gruppenspiele der großen deutschen Nationalkicker nachspielen. Das ist nur eine von vielen Nebenwirkungen, die der übermäßige Genuss von Fußball-WM-Spielen mit sich bringt.

fussballbrettchen

Frühstück für WM-Freunde mit stilechtem Brettchen und dem Sportteil des General-Anzeigers.

Die WM ist selbst für physisch starke Familienväter eine körperliche und geistige Herausforderung. Dieser ständige Schlafmangel in Verbindung mit ungesunder Fankost fordert dem Fußballfan alles ab. Und die lieben kleinen Teufelskicker brillieren schon morgens ab 6 Uhr mit blitzschnellem gedanklichen Umschaltspiel. „Kevin-Prince Boateng ist der Bruder von Boateng“, erklärt der fußballverrückte Bruder. „Der eine spielt bei Bayern und der andere bei Schalke.“ Worauf seine Schwester erstaunt entgegnet, dass es offensichtlich auch zweieiige Eier gibt.

Der Boateng ohne Vornamen heißt auf dem Spielplatz übrigens „Jome“, und der Mesut wird liebevoll „Misut“ gerufen. Hauptsache, wir wissen, wer gemeint ist. Gleiches gilt auch für die „Elfenbeiner Küste“. Geradezu sprachmystisch wird es, wenn der Fußballsohn auf die kommende Paarung im „Siebtelfinale“ verweist. „Deutschland gegen Spanien – 4:4“.

Wir haben da unsere Zweifel, freuen uns aber über die spielerische Freiheit im Umgang mit den Fakten und über die gesunde Einstellung unseres Fünfjährigen, sein Herz nicht nur an eine Mannschaft zu hängen. Als ich ihn bei einem Spiel fragte, für wen er denn ist, meinte er nur: „Ich bin für die Mannschaft, die gewinnt.“

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