Im Legoland Discovery Centre

Der Indoor-Park in Oberhausen beeindruckt durch große Figuren und moderne Fahrgeschäfte

Lego_Köpfe-klein

Kopfsache.

 
Zu Hause im Kinderzimmer führt die Lego-Kiste zurzeit eher ein Schattendasein. Der andere Klassiker Playmobil ist angesagter. Mal sehen, was ein Besuch im Legoland Discovery Centre in Oberhausen bewirkt…
Die Warteschlange neben der riesigen Lego-Giraffe mit der Blume im Haar ist beeindruckend. Doch zum Glück gibt es genug Steine zum Bauen im Wartebereich. Im Vorraum zur Lego-Fabrik warten Kinder und Erwachsene auf den Einlass, produzieren Selfies mit Legofiguren und holen sich den ersten Stempel für ihre Stempelkarte. Die Erwachsenen lesen derweil „Lego Wow Fakten“: Theoretisch besitzt demnach jeder Mensch 80 Legosteine, es gibt 4.200 verschiedene Formen, und aus sechs Steinen mit acht Noppen lassen sich mehr als 915 Millionen Objekte bauen. Das müssen wir daheim erst mal nachrechnen.

Legopudding und Duplo im Tütchen

Dann geht’s endlich los, die Tür zur Lego-Fabrik öffnet sich turnusmäßig für etwas mehr als 20 Kinder und Erwachsene. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Marina erklärt in Vertretung für „Professor Stein auf Stein“, wie Legosteine hergestellt werden. Granulat wird im Ofen auf bis zu 235 Grad erhitzt, schmilzt und fließt durch eine Röhre. Der Legopudding wird geformt und dann wieder abgekühlt. Der kleine Justin darf an der kindlichen Produktionsstraße ein paar Schalter betätigen, bevor am Ende jedes Kind einen Duplo-Stein im Tütchen erhält.
Vor allem im Mini-Land, das genau so ist, wie sich die Erwachsenen einen Besuch in Legoland vorstellen. Am Rundweg finden sich großartige Lego-Nachbauten, der gerade entstehende Duisburger Flughafen, der beeindruckende graue Düsseldorfer Rheinturm, ein Rockkonzert, der Duisburger Hafen Ruhrort, ein Rummelplatz mit beleuchtetem Riesenrad und vor allem als der Hingucker: das faszinierende Dortmunder Fußballstadion mit 22 aktiven Kickern und mehr als 80.000 Fans.

Das „Königliche Abenteuer“ dagegen erinnert eher an einen Vergnügungspark. In Viersitzern fahren die Teilnehmer einen Rundkurs im Dunkeln und sollen dabei mit Laserpistolen auf feste Zielscheiben und bewegliche Ziele auf Bildschirmen schießen. Die Aufträge lauten: „Helft bei der Rettung der Dracheneier, in dem ihr alle bösen Kerle – Orks, Kobolde, Skelette – erschießt“ und „Der Zwergenkönig wird von bösen Skeletten angegriffen. Helft ihm, seinen Schatz zu retten“. Weder die Kinder noch wir Erwachsenen verstehen akustisch, was da für eine Geschichte erzählt wird. Es ist einfach zu laut. Jeder Treffer löst einen kleinen Vibrationssummer in der Pistole aus. Die Kurzen freut das Ballern auch ohne Sinn.

Karussell mit Fitnessübung

„Merlins Zauberschüler“ heißt das nächste Karussell, das von Harry Potter und seinen Freunden bewacht wird. Den Eingang hütet ein beeindruckender Hagrid aus Legosteinen. Die Wagen bestehen aus je zwei parallelen Fitnessrädern, deren Kraft tatsächlich umgesetzt wird. Meine Kurze erklärt das nachher begeistert so: „Wenn man aufhört zu treten, fährt man runter. Und wenn man wieder trampelt, fährt man wieder hoch.“ Dass die Kinder selbst aktiv werden, sei Teil des Konzepts, erzählt eine Mitarbeiterin.
Neben dem Karussell öffnet sich der große Ess- und Sitzbereich, in dem sich vor allem die Erwachsenen aufhalten, während die Kleinen in den Lego-Workshop zum Bauen gehen oder an den „Racers“-Parcours, wo man sich ein Rennauto zusammenbauen und dann auf den drei steilen Rampen im Wettkampf mit anderen Flitzern testen kann. Obwohl: Hier kauert auch mancher Vater und setzt beseelt Steine zusammen. Dabei ist es nicht so still wie zu Hause an der Legokiste, wo das eher eine ruhige und entspannende Tätigkeit ist. Nein, hier herrscht ein Lärmpegel wie auf einem Kindergeburtstag. Das Ganze erinnert in diesem Bereich an eine viel zu enge Indoor-Spielhalle, und zwar mit Dauerbeschallung durch Hits wie „Ghostbusters“ oder Michael Jacksons „Thriller“. Zur Lärmosphäre leistet auch der Kletterturm einen Beitrag.

Ausgang durchs Schlaraffenland

Unserem Sechsjährigen ist das bald zu laut, er möchte nach gut zwei Stunden wieder gehen. Der Zweijährige ist total überfordert von all den Eindrücken und Bildern und ruht sich auf dem Polizeimotorrad im „Duplo Village“ aus. So sparen wir uns diesmal das Ninjago-Laser-Trainingscamp und einen Besuch im 4D-Kino. Für den Nintendo 3 DS sind unsere Kinder (zum Glück) ebenfalls noch zu jung.
Abschließend werden alle Besucher durch den Shop nach draußen geleitet. Da ist es natürlich nicht so einfach, alle Wünsche der Kinder zu ignorieren oder auf Weihnachten umzuleiten, ob es nun um die Anschaffung eines Star Wars-Schlüsselanhängers für drei Euro geht oder gleich um einen Bausatz für den Todesstern für 378 Euro. Glücklich gelingt es uns, ohne Ausgaben nach draußen zu gelangen.

Weitere Infos: www.legolanddiscoverycentre.de/oberhausen

Schreibe einen Kommentar


Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>