Messies Lieblinge

Zeiten des Umräumens machen mir schmerzlich bewusst, dass in jedem Jägersammler ein kleiner Messie schlummert. Der kommt gleich mit hervor, wenn sich Schubladen, Kisten und Kartons nach längerer Zeit wieder öffnen.
Dort begegnet mir zum Beispiel der original Hallenboden vom siegreich bestrittenen Handball-Endspiel der deutschen Weltmeister von 2007. Wenn nicht jetzt, wann dann auf den Flohmarkt damit?
Oder nehmen wir den stattlichen Haarzopf, den ich mir anno 1994 im Oktober abschneiden ließ, um zum Bundeswehrdienst zu gehen. Was für ein stilistischer Fehler! Und den hübschen kleinen Blechfrosch übergab mir eine betagte Polin als Dankeschön für die Berichterstattung über ein Jubiläumstreffen ehemaliger Zwangsarbeiter in Köln. Er ist schön, aber völlig funktionslos. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich die kaputte Uhr meines verstorbenen Großvaters über all die Jahre an einem sicheren Ort aufbewahrt habe…
Sicher ist: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Und mit all dem ganzen Erinnerungskram komme ich bestimmt nicht durch das Nadelöhr, ich Kamel. Also: Weg damit – in den Keller!

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