Sperrmüll als Flohmarkt

ministeckhase

Unsperrig: Wer wollte denn ernsthaft so ein süßes Häschen auf den Müll werfen?

Der Sperrmüll ist der Flohmarkt des kleines Mannes. Das zeigt sich dieser Tage wieder in der Altstadt. Viele Passanten können noch allerhand von dem gebrauchen, was die Wohlstandskinder auf die Straße stellen, weil einfach kein Platz mehr in ihren eigenen vier Wänden oder Kellern ist.
So finden selbst beim Kellerwasserschaden angefeuchtete Regale dankbare Abnehmer. Der olle Kinderwagen ist schneller hinweg adoptiert, als man gucken kann. Und Fahrräder gehen immer, wobei ein vorbildlicher Sammler höflich nachfragt, wo das alte Rad denn herkomme, und mitteilt, dass er keinesfalls abgeschlossene Räder mitnehme. Er wolle ja keinen Ärger…
Spieleklassiker sind weg, bevor die Müllabfuhr kommt, ebenso Puppen und Plüschtiere. Wobei wir bei einem wichtigen Punkt angelangt sind: Solche kleinen Teile sind ja eigentlich kein Sperrmüll, weil sie eben nicht zu sperrig für die Restmülltonne sind. Manchmal hat man aber den Eindruck, dass die Sperrmüll-Heraussteller ganz bewusst auch unsperrige Gegenstände auf die Straße stellen und sogar Wühlkisten mit Kleingegenständen, einfach um ihre Angebotspalette etwas zu verbreitern.
In Holland heißen Flohmärkte übrigens Rommelmarkt, was ein sehr viel schönerer Begriff als Flohmarkt ist, weil man ja auch dort oft einfach nur seinen Rummel loswerden will. Flöhe hingegen verdient man beim Sperrmüll zwar nicht, aber man findet vielleicht selbst das eine oder andere Schätzchen. Wie ich diesmal einen gut erhaltenen Knobelbecher mit Kniffel-Block. Heureka!

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