Tag des Gegenteils

Zweifellos sind Kinder wahre Experten des freien Spiels. Das Besondere an ihrer von purer Probierlust getriebenen Technik ist es, die Dinge anders zu verwenden als vorgesehen. Kein Erwachsener würde schließlich darauf kommen, dass man mit Nasenblut auch hübsch malen kann, oder?
Ein überaus beliebtes Spielchen im Umgang mit Eltern ist es, zunächst das Gegenteil von dem zu tun, was die Großen sagen, um in einem zweiten Schritt dann auch noch das Gegenteil von dem zu sagen, was man selbst tun will. Das führt zu entnervenden Verwirrdialogen, zum Beispiel über Fußballer-Tattoos auf Unterarmen. So fragt der Vater: „Möchtest du später etwa auch so eine Tätowierung haben?“ Und der Sohn meint erst: „Nö.“ Um nach dem Erleichterungsseufzer des Vaters zu ergänzen: „Ich werde es mir noch mal überlegen.“
Eltern müssen entscheiden, ob sie Gegenteiltage mitmachen oder ob sie in die erzieherische Trickkiste greifen. Wenn der Dreijährige nicht den Schlafanzug anziehen und die Zähne putzen will, führt vielleicht eine elegante Wenn-dann-Kombination zum Ziel: „Ich ziehe dir jetzt einen Schlafanzug an, setze dich aufs Klo und putze dir die Zähne, wenn ich dich danach Huckepack ins Bett tragen darf. Ist das okay?“ Verblüfft macht das Gegenteilkind mit.
Nachteil dieser Variante: Sie klappt manchmal, aber leider nicht immer.

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