Marken und Namen

Sag mir deinen Namen, und ich sage dir, wer du bist! Angefangen vom göttlichen „Ich bin da“ zieht sich der Zauber der Namensgebung durch die Menschheitsgeschichte, durch die großen Erzählungen, Mythen und Märchen. Mitunter geht die Namensnennung sogar tödlich aus, man denke nur an das sich selbst entzwei reißende Rumpelstilzchen.
In der Marktwirtschaft nimmt die Namensnennung teilweise groteske Züge an. Namen machen Marken, aber machen Marken auch gute Namen? Das Fußballkulturmagazin „11 Freunde“ bemerkt in seiner jüngeren Ausgaben, der moderne Fußball bringe eben fürchterliche Stadionnamen mit sich, ob Trolli-Arena, Easy-Credit-Arena oder Schauinsland-Reisen-Arena. Der Fußballfan erinnert sich da wehmütig an eine Zeit, als es noch Ulrich-Haberland-Stadion und Müngersdorfer Stadion gab und der Uefa-Cup auch noch etwas Anerkennung genoss.
Alles muss heute eben eine schicken, eleganten Namen haben, wenn es sich gut verkaufen soll. Das bestätigt auch ein Blick in die Supermarkt-Regale, wo die Verpackung manchmal wichtiger zu sein scheint als das, was drin steckt – und das Ganze auch noch teurer macht.
Auf diese Erkenntnis gönne ich mir jetzt erst mal zwei Scheiben Feuerwehrautobrot mit Flämischem Großlochkäse und Genießer-Fleischsalat. Dazu gibt’s ein doppelt einzeln verpacktes Käserädchen aus der ausverkauften Kühltheken-Arena.

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