Abschied von Goethe

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Da geht er hin, der alte Goethe.

Die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt zwingt uns zu schmerzhaften Maßnahmen. Denn wenn keine Vergrößerung in Sicht ist und der Platz in den eigenen vier Wänden nicht mehr reicht, heißt es: Abschied nehmen von den Klassikern.

Mal ehrlich: Wer braucht acht Jahre nach dem Ende des Studiums noch das unterarmdicke Lexikon der Sprachwissenschaft oder die Gastvorlesungen von Ingo Schulze? Auch der gute alte Fontane mit seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg hat es zwar in unser Bücherregal geschafft, viel gelesen wurde er aber nicht. Dazu war die Konkurrenz oft zu groß.

Am meisten schmerzt der Abschied von der zehnbändigen Goethe-Studienausgabe. Sie dominierte Jahre lang das Regal, und den Wilhelm Meister und die Gedichte habe ich tatsächlich gelesen. Wenn sich Wahlverwandte nach so langer Zeit trennen, tut das weh. Zum Glück geben wir die Klassiker am Bücherschrank in gute Hände. Und Goethe tröstet uns: „Was einem angehört, wird man nicht los, und wenn man es wegwürfe.“

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