Doppelgänger aus Aachen

Seit den „Elixieren des Teufels“ von E.T.A. Hoffmann begegne ich Doppelgängern mit einem gewissen Missvergnügen. Denn diese Schauergeschichte beweist es: Wer möglichst schnell wahnsinnig werden will, muss nur ein Duplikat seiner selbst in die Welt setzen.

So verschlug es mir ein wenig die Sprache, als ich eine ungewöhnliche E-Mail der Bonner Uni-Bibliothek erhielt. Darin forderte mich der Absender freundlich auf, der Bibliothek kostenlos ein Pflichtexemplar meines Werkes „Die Mannschaft vom Tivoli – Alemannia Aachen“ zur Verfügung zu stellen, wie es das dazugehörige Gesetz des Landes NRW verlange. In der Neuerwerbsliste der Deutschen Nationalbibliothek sei man darauf aufmerksam geworden.

Ich erschauerte und fragte mich, ob da ein Doppelgänger gleichen Namens sein freches Spiel mit mir spielte. Denn weder hatte ich jemals eine besondere Beziehung zur Aachener Alemannia, noch würde ich ein Buch über einen Fußballverein schreiben wollen – und sei es der geliebte Effzeh.

Dank der Internetsuche fand ich den verräterischen Schuft auch gleich und konnte ihm bei der Uni-Bibliothek flugs die alleinige Schuld für das vergessene Pflichtexemplar in die Schuhe schieben. Denn der Mann hieß zwar auch Sascha, aber zum Glück nur Stienes. Puh!

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