Das Leben als Musical

Musik wird oft als Lärm empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden – das wusste schon Wilhelm Busch. Andererseits kann Musik auch dabei helfen, Stimmungen und Gefühle, Freud und Leid in gesungenes Wort zu fassen. Die Disney-Filme mit ihren Gesangseinlagen machen es vor.
Das Leben als Musical ist im harten Alltag eine echte Herausforderung. Zum Glück helfen dabei kleine Anwendungen fürs Smartphone wie die App „Songify“, die jeden aufgezeichneten Wortbeitrag mit einer Melodie unterlegt – je nach Wahl elektronisch-traurig oder fröhlich-funkig. Das klingt dann wie eine Mischung aus Eminem, Kraftwerk und dem „Ich bin ein Gummibär“-Song, hat aber großen Unterhaltungswert.
So singen wir demnächst am Rhein wütende Hip-Hop-Stücke: „Warum hab’ ich Gegenwind,/ immer wenn ich Fahrrad fahr’,/ das find’ ich bescheiden, sehr bescheiden!“ Oder wir schmettern in das Nachmittagsloch ein kernig-zuversichtliches Aufbaulied: „Alle fröhlich bei der Arbeit,/ alle fröhlich im Büro.“ Bitter klingt dank der Musical-App demnächst auch die enttäuschte Pauschalurlauber-Ballade: „Jetzt sitz’ ich hier am Mittelmeer/ und habe keine Mittel mehr.“
Aber egal ob mit Orchester, Elektro-App oder einfach a cappella – die Erfahrung lehrt eins: Gesungenes Leid ist halbes Leid, gesungene Freude doppelt schön. Und jetzt die Zugabe, bitte!

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