Wasser mit Zitsch

Warum eigentlich immer die schweren Wasser-Kästen schleppen und nicht das gute Kranenbonner aus dem Hahn nehmen und mit Kohlensäure versetzen? Dachten wir uns und kauften einen Wasser-Aufsprudler mit schicken Glasflaschen im großen Warenmarkt der Stadt.

Endlich hatten wir unsere „Zitsche“. Doch das Gerät sprudelte nicht lange zuverlässig. Schon wenige Wochen später entwich immer wieder Kohlensäure, wo sie doch in die Flaschen hineingehen sollte. Also: reklamieren, einsenden, abwarten, Kästen schleppen.

Als die Zitsche wieder da war, dauerte es nicht lange, bis einmal der Aufsprudelstift unverrückbar zwischen Flaschenhals und Geräte-Innenwand stecken blieb. Und wieder hieß es: zurückbringen, einsenden, abwarten, Kästen schleppen.

Vor kurzem nun bemächtigten sich kleine Kinderhände der armen Zitsche und drehten und zogen – und plötzlich klemmte alles. Wie gut, dass das Gerät noch keine zwei Jahre alt war. Aber uns blieb erneut keine andere Wahl, also: einsenden, abwarten, Kästen schleppen.

Als wir die Zitsche zum dritten Mal abholten, meinte der Mann an der Reklamation nüchtern: „Das wurde wieder behoben.“ Dem Gerät lag allerdings eine Bedienungsanleitung zum Öffnen nach dem Sprudeln bei. Worauf wir uns fragten: Sind wir nun eigentlich zu doof – oder doch eher das Gerät?

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