Zeiten des Umräumens machen mir schmerzlich bewusst, dass in jedem Jägersammler ein kleiner Messie schlummert. Der kommt gleich mit hervor, wenn sich Schubladen, Kisten und Kartons nach längerer Zeit wieder öffnen.
Dort begegnet mir zum Beispiel der original Hallenboden vom siegreich bestrittenen Handball-Endspiel der deutschen Weltmeister von 2007. Wenn nicht jetzt, wann dann auf den Flohmarkt damit?
Oder nehmen wir den stattlichen Haarzopf, den ich mir anno 1994 im Oktober abschneiden ließ, um zum Bundeswehrdienst zu gehen. Was für ein stilistischer Fehler! Und den hübschen kleinen Blechfrosch übergab mir eine betagte Polin als Dankeschön für die Berichterstattung über ein Jubiläumstreffen ehemaliger Zwangsarbeiter in Köln. Er ist schön, aber völlig funktionslos. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich die kaputte Uhr meines verstorbenen Großvaters über all die Jahre an einem sicheren Ort aufbewahrt habe…
Sicher ist: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Und mit all dem ganzen Erinnerungskram komme ich bestimmt nicht durch das Nadelöhr, ich Kamel. Also: Weg damit – in den Keller!
Eltern in Sorge wegen OGS-Betreuung
Lokalpolitiker sagen bei Informationsabend in St. Marien ihre Unterstützung bei den Verhandlungen mit Stadtverwaltung und freien Trägern zu
Die ungewisse Zukunft der OGS-Finanzierung und die ungesicherte Betreuungssituation machen vielen Eltern in Alt- und Nordstadt große Sorgen. Das wurde bei einem Informationsabend des OGS-Rates der Marienschule mit prominenten Politikern von vier im Bonner Stadtrat vertretenen Parteien deutlich. Mehr als 60 Eltern und Betreuer der OGS an der Marienschule und der Nordschule diskutierten mit den Lokalpolitikern Anja Lamodke (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Faber (Die Linke), Christian Gold (CDU) und Ernesto Harder (SPD).
Alle Kommunalpolitiker sicherten ihre Unterstützung zu, sich in den kommenden Haushaltsberatungen für das Jahr 2015/2016 für eine bessere Finanzierung der OGS-Gruppen in freier Trägerschaft einzusetzen. Am Freitag, 28. November, treffen sich die Spitzen von Stadtverwaltung, Lokalpolitik und freien Trägern, um über die aus Sicht der freien Träger ungenügende Finanzierung der OGS-Plätze durch die Stadt zu diskutieren.
Die freien Träger fordern eine Erhöhung des städtischen Zuschusses von bisher 460 Euro um bis zu 310 Euro pro Kind und Jahr, während die Stadtverwaltung in ihrem Sparpaket vorgeschlagen hatte, die Zuschüsse um 110 Euro zu kürzen. Die Kürzung sei nicht mit den im Rat vertretenen politischen Parteien zu machen, versicherten Lamodke, Faber, Gold und Harder. Die Frage ist nun: Werden sich die Beteiligten am kommenden Freitag auf eine Erhöhung des Zuschusses einigen, und wenn ja auf welche Summe?
Dringlichkeitsantrag
Darauf wollten die Lokalpolitiker beim Informationsabend keine konkreten Antworten geben. Ernesto Harder formulierte aber einen grundsätzlichen Dringlichkeitsantrag für den Stadtrat mit dem Auftrag an die Verwaltung, gemeinsam mit den freien Trägern die Ferienbetreuung in den OGS-Gruppen zu erhalten und mittel- und langfristig zu sichern. Die Ferienbetreuung für die Weihnachts- und Osterferien an der Marienschule fällt nach den Plänen der Katholischen Jugendagentur aus, wenn die Stadt sich nicht entscheidend bewegt, verdeutlichte der Geschäftsführer Rainer Braun-Paffhausen, der zwar nicht auf dem Podium, aber im Publikum saß.
Viele Eltern äußerten ihre Sorge darüber, dass der freie Träger im laufenden Vertragsjahr sein Angebot für die Ferienzeit reduzieren will. Einige sagten, eine alternative Betreuung der Kinder sei schwer oder gar nicht zu realisieren. Die Eltern forderten die Politiker deshalb eindringlich auf, kurzfristig eine Lösung für die Sicherung der Ferienbetreuung im laufenden Schuljahr zu finden und langfristig die Betreuungsqualität in den OGS-Gruppen zu erhalten und besser zu finanzieren.
Wer für eine bessere OGS-Finanzierung ist, kann das in einer Online-Petition bekunden.