In der Warteschleife

Wie sind die so genannten Service-Unternehmen eigentlich auf den Trichter gekommen, Telefonwarteschleifen einzurichten? Denn was nützt die vorübergehende Annahme eines Anrufs, wenn diese zum Selbstzweck wird?
Neulich wähle ich (für 6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz) das Service-Telefon einer großen deutschen Firma und lande in der Telefonwarteschleife. „Wir sind gleich für Sie da“, heißt es. So lange höre ich ein wenig plätschernde Entspannungsmusik. Die Stimme meldet sich wieder: „Es dauert nun nicht mehr lange. Ihr Anruf wird gleich persönlich entgegen genommen.“ Und wieder höre ich diese furchtbare Dudelei, während der Kamm weiter schwillt.
„Bitte haben Sie noch einen Augenblick Geduld. Wir sind gleich persönlich für Sie da.“ Und wieder tönt es: Dudeldudel dudeldidu… „Der nächste freie Kundenberater nimmt Ihren Anruf gleich entgegen.“ Langsam schwenkt mein Ärger um in Hysterie und ich summe das Gedudel mit. „Vielen Dank, dass Sie gewartet haben! Bitte legen Sie nicht auf. Ihr Anruf ist uns wichtig.“ Aha, und wieder: Dummdidumm dummdidumm. „Übrigens: Über unseren Onlineservice können Sie Ihr Anliegen rund um die Uhr selbst erledigen und von exklusiven Angeboten profitieren.“
Ich lege auf, habe zwar telefoniert, aber keine Botschaft übermittelt. Ich versuch’s später noch mal und träume so lange vom guten alten Besetzt-Zeichen.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Pingback: Bonner Linktipps | Bundesstadt.com

Schreibe einen Kommentar


Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>