Es war der Niemand

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Wer zerfetzte die Zeitung? Der Niemand!

Kennen Sie den Niemand? Der Kindergedichte-Rezitator Oliver Steller erweckt den Unfuggeist bei seinen Programmen in Bonn regelmäßig zum Leben. Denn die Figur der Autorin Frida Schanz ist mitten unter uns und treibt fortwährend ihr Unwesen.
Dieser Niemand ist nun auch häufiger in unserer Wohnung. Das ist jener Schurke, der Maggi in kaputte Tischtennisbälle füllt, der Türschlösser mit Nagellack verziert und den Multivitaminsaft mit Milch und Mineralwasser mischt, um dann festzustellen, dass das gar nicht schmeckt, und die Brühe einfach stehen lässt. Doch erwischen lässt sich der Niemand nicht, und fragst du die Kinder nach ihm, kommen sie frei nach Olli Steller und Frida Schanz zwar in große Not, werden manchmal auch rot, aber es kommt nicht raus, wer es denn war.
So bleiben einige Fragen offen: Wo ist das Spülmittel aus der leeren Flasche hin? Wer hat den rosa Plüschteddybären mit Feuchtigkeitscreme eingestrichen? Und wer um Himmels willen warf das Sandspielzeug vom Balkon? – Richtig: Niemand, Niemand, Niemand!
Bleibt festzuhalten: Der Niemand ist stets für originelle Überraschungen gut. Der Niemand erspart die schmerzvolle Suche nach dem Schuldigen. Und er setzt die Strafe zur Bewährung aus. Glück gehabt…

Sperrmüll als Flohmarkt

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Unsperrig: Wer wollte denn ernsthaft so ein süßes Häschen auf den Müll werfen?

Der Sperrmüll ist der Flohmarkt des kleines Mannes. Das zeigt sich dieser Tage wieder in der Altstadt. Viele Passanten können noch allerhand von dem gebrauchen, was die Wohlstandskinder auf die Straße stellen, weil einfach kein Platz mehr in ihren eigenen vier Wänden oder Kellern ist.
So finden selbst beim Kellerwasserschaden angefeuchtete Regale dankbare Abnehmer. Der olle Kinderwagen ist schneller hinweg adoptiert, als man gucken kann. Und Fahrräder gehen immer, wobei ein vorbildlicher Sammler höflich nachfragt, wo das alte Rad denn herkomme, und mitteilt, dass er keinesfalls abgeschlossene Räder mitnehme. Er wolle ja keinen Ärger…
Spieleklassiker sind weg, bevor die Müllabfuhr kommt, ebenso Puppen und Plüschtiere. Wobei wir bei einem wichtigen Punkt angelangt sind: Solche kleinen Teile sind ja eigentlich kein Sperrmüll, weil sie eben nicht zu sperrig für die Restmülltonne sind. Manchmal hat man aber den Eindruck, dass die Sperrmüll-Heraussteller ganz bewusst auch unsperrige Gegenstände auf die Straße stellen und sogar Wühlkisten mit Kleingegenständen, einfach um ihre Angebotspalette etwas zu verbreitern.
In Holland heißen Flohmärkte übrigens Rommelmarkt, was ein sehr viel schönerer Begriff als Flohmarkt ist, weil man ja auch dort oft einfach nur seinen Rummel loswerden will. Flöhe hingegen verdient man beim Sperrmüll zwar nicht, aber man findet vielleicht selbst das eine oder andere Schätzchen. Wie ich diesmal einen gut erhaltenen Knobelbecher mit Kniffel-Block. Heureka!

Tausend kleine Taschenlampen

Taschenlampen

Gänsehaut-Atmosphäre beim Taschenlampenkonzert.

Nachtschwärmer dürfen sich freuen: Am Samstag, 29. August, gibt die Berliner Band „Rumpelstil“ ihr viertes Taschenlampenkonzert vor dem Poppelsdorfer Schloss mit vielen rockigen Stücken. Die Musiker Blanche, Brumme, Max und Peter spielen vor der ehrwürdigen Fürstenresidenz, bis es stockdunkel ist und dann die vielen Taschenlampen und Leuchtstäbe besonders gut zur Geltung kommen. Dazu gibt es erfahrungsgemäß lustige Musik über Prinzen in der Badewanne und eiskugelsichere Westen. Der Lichterkanon und das Taschenlampen-Chaos sind dank der Musiker programmiert. Eindeutiger Lieblings-Hit meiner Kinder ist der Mitsing-Klassiker: „Tausend kleine Taschenlampen schreiben heut’ für Groß und Klein ihre ganz geheimen Wünsche in den Abendhimmel rein.“ Schön, dass der Eintritt für einen guten Zweck bestimmt ist, nämlich die Arbeit des Bunten Kreises Rheinland. Der Verein begleitet Familien mit schwerkranken Kindern, vor allem beim Übergang von der Klinik in den Alltag.

Poppelsdorfer Schloss, Samstag, 29. August, 20 Uhr, Einlass ab 18 Uhr, Eintritt 5 Euro