Rowlings Tierwesen und Grimms Kater

Magisch und märchenhaft geht es in diesen Kinder- und Jugendbüchern zu: Dabei begegnen den jungen Lesern phantastische Tierwesen und mutige Nachwuchszauberinnen, aber auch märchenhafte Klassiker von Andersen und den Brüdern Grimm. Außerdem stellen wir ein spannendes Buch über Flüchtlinge vor und einen Leitfaden für kleine Stadtgärtner.

Bücherei

Einfach hinsetzen und loslesen!

J.K. Rowling: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Das Drehbuch der Autorin von Harry Potter entführt die Fans von Zauberern und Muggeln nach New York. Dort will der Magizoologe Newt Scamander nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen, verliert aber seinen magischen Koffer mit phantastischen Tierwesen. Der Film lief ab November in den Kinos und begeisterte Rowling-Fans mit einer spannenden und zu Herzen gehenden Story und vielen neuen Figuren. Für Potter-Leser ist das vom Designstudio MinaLima aufwändig gestaltete Drehbuch ein Muss. Wer das gelesen hat, dem fällt auch die Lektüre klassischer Dramen in der Schule leichter. (Carlsen, 304 Seiten, 19,99 Euro)

Corinna Wieja: Das Mädchen aus der gelben Tasche – Simsaladschinn 1. Für Freundinnen zauberhafter Geschichten ab neun Jahren drängt sich das Buch der Frankfurter Autorin auf. Flaschengeistmädchen Amanda wollte ihren 77-wöchigen Menschen-Lehrdienst eigentlich bequem in ihrer hässlichen gelben Tasche absitzen, doch dann wird ihr Lehrmeister Muffid entführt und das Mädchen landet in den Diensten von Oberlangweiler Jonas. Doch die beiden treffen ein Wunsch-Abkommen, um Muffid zu befreien. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, liebevoll illustriert von Mila Marquis aus Hamburg. (Magellan, 208 Seiten, 14 Euro)

Valija Zinck: Penelop und der funkenrote Zauber. Magische Momente verspricht auch die Geschichte um Penelop Gowinder. Das Mädchen wohnt mit Mutter und Großmutter am Rande der Stadt und weiß Dinge schon, bevor sie ausgesprochen werden. Eines Morgens erblickt sie im Spiegel nicht mehr ihre grauen Schnittlauchhaare, sondern einen funkenroten Struwwelkopf. Die ungekannte Kraft ist das Erbe ihres verschwundenen Vaters, eines Zauberers, der wider Erwarten noch lebt. Heimlich macht sich Penelop mit ihren Lesern ab zehn Jahren auf die Suche, ahnt aber noch nicht, welche Abenteuer sie erwarten. (Fischer KJB, 256 Seiten, 12,99 Euro)

Harriet Reuter Hapgood: Ein bisschen wie Unendlichkeit. Wie ist es ist, wenn man jemanden liebt und wenn man um jemanden trauert – das zeigt das Romandebüt der englischen Autorin für Leser ab 14 Jahren. Im Mittelpunkt steht Gottie, die am Anfang der Ferien eigentlich nur unter dem Apfelbaum liegen und in die Sterne gucken möchte. Sie kennt das Universum, Theorien zu Raum und Zeit und meint, alles mit einer Formel erklären zu können. Doch plötzlich taucht ihr bester Freund Thomas wieder auf, der vor einigen Jahren weggezogen war. Seine Küsse verändern ihr Universum; aber auch der Tod ihres Großvaters Grey. Gottie durchlebt in Rückblenden ganze Szenen ihres Leben und reist durch die Vergangenheit. Dabei lernt sie den Schmerz und die unendliche Schönheit des Lebens kennen. (Fischer KJB, 384 Seiten, 16,99 Euro)

Antonia Michaelis/Peer Martin: Grenzlandtage. Mit ihrem Roman wollen die preisgekrönten Autoren möglichst viele jugendliche Leser ab 15 Jahren für das Schicksal von Flüchtlingen sensibilisieren. Das gelingt ihnen in einem spannend und ergreifend erzählten Buch, das den Stoff aus den Nachrichten fühlbar macht. Der Plot: Vor Jule liegen zwei Wochen Ferien auf einer griechischen Insel. Alles scheint perfekt für einen traumhaften Urlaub, doch dann trifft Jule den Jungen mit der verbundenen Hand, der mit anderen im Verborgenen lebt. Jules Welt gerät aus den Fugen, denn das Meer wird für sie zum Grab und das Urlaubsdorf ein Ort des Misstrauens. Quer durch die Wellen läuft eine tödliche Grenze, die niemand sonst sieht. (Oetinger Taschenbuch, 464 Seiten, 13,99 Euro)

Katja Maren Thiel: Der kleine Stadtgärtner. Auf die Plätze, fertig, grün! Wie Stadt- und Landkinder ab sechs Jahren auf kleinstem Raum das Gärtnern lernen, zeigt die Autorin mit ihren Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Rezepten, Fotos und Tipps auf den kunterbunten Seiten, die Kindern Spaß machen. Nach den ersten Schritten für angehende Stadtgärtner geht es um die möglichen Flächen, die bebaut werden können: die Fensterbank in Haus und Wohnung, den Balkon oder den Stadtgarten. Lustige Illustrationen von Pe Grigo und eine Stadtbiene als Führerin durch das Buch machen Lust auf Natur- und Umwelterfahrungen mitten in der Stadt. Ein kleiner Schatz für Fans des Urban Gardening. (Sauerländer, 128 Seiten, 14,99 Euro)

Märchen von Hans Christian Andersen, illustriert von Werner Klemke. Zum 100. Geburtstag des Illustrators Werner Klemke (1917-1994) präsentiert der Beltz-Kinderbuchverlag eine Sammlung mit 13 der schönsten Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen (1805-1875), darunter „Die kleine Seejungfrau“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“. Klemke gilt als einer der produktivsten Büchermacher der DDR. Der Grafiker gestaltete die Bilder bereits in den 1970er Jahren für eine Prachtausgabe, die nie erschien. Aus den 196 erhaltenen Illustrationen wurden für diese Erstausgabe die Bilder zu 13 Klassikern ausgewählt – gemalt in schwarz-weißer Tusche und in Pastellfarben. (Beltz-Kinderbuchverlag, 224 Seiten, 19,95 Euro)

Märchen der Brüder Grimm, illustriert von Herbert Leupin. Bunt, humorvoll und hintersinnig hat Herbert Leupin (1916-1999) neun bekannte Märchen der Gebrüder Grimm illustriert. Die Bilder des Schweizer Plakatkünstlers entstanden in den Jahren zwischen 1944 und 1949 und wurden jetzt im Dezember anlässlich seines 100. Geburtstages in einem Prachtband veröffentlicht – mit Klassikern wie „Der gestiefelte Kater“, „Schneewittchen“ und „Frau Holle“. Leupins Stil ist unverkennbar (aussage-)kräftig, schließlich gestaltete er auch Plakate für den Schweizer Nationalzirkus Louis Knie und für die erste Milka-Kuh. 1964 wurden seine Plakate auf der documenta III in Kassel gezeigt, 1968 gewann er die Goldmedaille der Plakat-Biennale von Warschau. (NordSüd, 160 Seiten, 25 Euro)

 

Pünktlich auf Arbeit

Manchmal muss es morgens richtig schnell gehen – trotz der grundsätzlich eher langsamen Kinder. Zum Glück reicht es schon, auf die Tränendrüse zu drücken und den vergleichsweise fixen Mittelsohn zu überzeugen. „Ich will nicht, dass Papa Ärger kriegt, weil er zu spät zur Arbeit kommt“, meint er und nimmt sich des trödelnden kleinen Bruders an. Flugs begeistert er ihn für Torwartklamotten und ruck, zuck ist der Kurze angezogen und steht mit vor- und nachgeputzten Zähnen parat vor der Wohnungstür.

Sonderbar: Keiner mault, zankt, nölt oder nörgelt, wenn es darauf ankommt. Auch leichter Nieselregen hält das Kitakind nicht davon ab, besonders zügig mit dem Rad in seine Einrichtung zu flitzen. Als zweites Kind erreicht der Sohn um 8.10 Uhr glücklich die Kita. Rekord!

Jetzt nur noch auf zur Arbeit, den dringenden Auftrag fertigstellen. Per Rad geht es durch die Konferenz aufgeregte Rheinaue, bei Regen und Wind von vorne. Endlich geschafft: Um 8.30 Uhr sitzt der Papa am leicht angeschwitzt am Computer, um sich einzuloggen.

Doch dann die digitale Ernüchterung: Der PC grätscht dazwischen und verkündet selbstherrlich: „Ihr Kennwort wird geändert. Schalten Sie den Computer nicht aus.“ Das dauert und dauert – gefühlte eine Ewigkeit…

Wo sind nur die schnellen Kinderhelfer wenn man sie am dringendsten braucht?

Unser ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck zählt all jene Ressourcen, die für den Alltag gebraucht werden, und zeigt zudem, wie viel Fläche benötigt wird, um die entsprechende Energie und die Rohstoffe zur Verfügung zu stellen. „Passt dein Fuß auf diese Erde?“ fragt deshalb die BUND-Jugend und gibt mit einem Footprint-Rechner jedem Nutzer die Möglichkeit, sein eigenes Verhalten zu überprüfen.

Mit Hilfe eines interaktiven Multiple-Choice-Tests lässt sich in wenigen Minuten der ökologische Fußabdruck berechnen. Dazu muss der Nutzer nur eine Reihe von Fragen beantworten aus den vier zentralen Lebensbereichen Wohnen und Energie, Konsum, Ernährung sowie Verkehr. Das geht los mit den Fragen nach der Art des Hauses und seiner Energieversorgung, über das persönliche Verbrauchs- und Konsumverhalten bis hin zu den Mobilitäts- und Transportvorlieben.

Schon während des Testes merkt der Nutzer, wo bei ihm der Schuh drückt: So erreiche ich einen ökologischen Fußabdruck, der 3,69 Hektar entspricht. Zum Vergleich: Ein fairer Abdruck wäre nur 1,8 Hektar groß. Wenn also alle Menschen einen so hohen Lebensstil wie ich hätten, bräuchten wir dazu 2,05 Erden.

Das Ergebnis mag auf den ersten Blick schockieren, doch leider ist der ökologische Fußabdruck des Durchschnittsdeutschen mit 5,1 Hektar noch mal ein Stückchen größer. Die Zusammensetzung meines Abdruckes in der Analyse zeigt, wo es bei mir hakt: bei Konsum und Ernährung. Vielleicht helfen bei der Optimierung die Linkstipps der BUND-Jugend zur Verkleinerung des Fußabdruckes. Eindrucksvoll!